Die Alpen sind für Österreich von unschätzbarem Wert und grundlegender Bestandteil der Landesidentität – sowohl landschaftlich als auch wirtschaftlich und touristisch. Über den verantwortungsvollen Umgang mit dem alpinen Raum, vor allem bei der Schaffung von neuer Infrastruktur, tauschten sich Expert:innen aus unterschiedlichen Branchen auf Einladung von TÜV SÜD Österreich im Rahmen eines Online-Impulses aus.

In den Gegebenheiten des alpinen Raums nachhaltig zu agieren, erfordert umfassendes Know-how und individuelle Konzepte – vor allem zum Schutz von Naturräumen und vor dem Hintergrund sich wandelnder Umstände durch die Klimakrise. Das gilt sowohl bei der Umsetzung von Großveranstaltungen als auch bei der Schaffung und Wartung von Infrastruktur. Um Chancen zu nutzen und gleichzeitig Herausforderungen zu bewältigen, spielen innovative Planungen und neu gedachte Abläufe eine Schlüsselrolle. Die unabhängige Prüfung und Wartung dieser Innovationen gewährleisten einen hohen Grad an Sicherheit und Zuverlässigkeit und sind damit ein unverzichtbarer Bestandteil einer nachhaltigen Strategie für den Alpenraum.

Weltweites Green Event mit regionalen Ressourcen

Vor allem Großevents erfordern innovative Abläufe, wie Heinz Fuchs, Geschäftsführer der Saalbach 2025 Projekt- und Infrastruktur GmbH, aufzeigt: „Bei der Ski WM 2025 werden wir Gäste aus aller Welt bei uns in Saalbach begrüßen. Dafür sind nicht nur sportliche Einrichtungen, sondern auch modernisierte und neue Infrastrukturprojekte notwendig. Als deklariertes Green Event haben wir es uns zum Ziel gesetzt, die Ressourcen vor Ort zu nutzen und gleichzeitig beim Bau neuer Einrichtungen darauf zu achten, dass diese auch nach Abschluss der Weltmeisterschaft vor Ort optimal weiterverwendet werden können. Beispielsweise wird der für das Event errichtete Notweg nach der Ski WM zu einem Rad- und Wanderweg für Gäste und die Bevölkerung. Auch der Bahnhof MaishofenSaalbach wird zeitgerecht und barrierefrei renoviert, um die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln so einfach wie möglich zu gestalten. Im Pistenbereich sind nur minimale Geländekorrekturen erforderlich, um die Vorgaben für die Weltmeisterschaft zu erfüllen. Hierzu gehört auch die Verbreiterung einer Engstelle am Zwölferkogel, die für alle Skifahrer:innen mehr Sicherheit bieten wird. Wir freuen uns darauf, dieses besondere Event als sympathische Gastgeber mit höchsten Ansprüchen an Qualität und Nachhaltigkeit abhalten zu dürfen.“

Neue Seilbahnsysteme mit höheren Förderleistungen Seilbahnen stellen sowohl für den alpinen als auch den urbanen Raum eine energieeffiziente und nachhaltige Infrastrukturlösung dar. Über neue Weiterentwicklungen mit höchster Innovation und Flexibilität berichtet Ing. Markus Beck, Leiter kuppelbare Einseilumlaufbahnen bei der Doppelmayr Seilbahnen GmbH: „Mit der neuen D-Line 20 MGD ermöglichen wir eine revolutionäre Förderleistung von 8.000 Personen pro Stunde und können somit eine große Anzahl an Menschen zeitgerecht transportieren. Die CWA Stella Kabine fasst dabei insgesamt 20 Personen gleichzeitig – 12 sitzend und 8 stehend. Die Kabine ist außerdem zu 100 % barrierefrei gestaltet: Das Wenden mit einem Rollstuhl ist möglich, der Ein- und Ausstieg kann von beiden Seiten erfolgen. Zusätzlich ist D-Line 20 MGD mit drei Sitzkonzepten individuell auf den Einsatzbereich anpassbar – Point of Interest, urban und alpin. Die auf das neue Konzept angepassten Stationen ermöglichen eine energieeffiziente Beschleunigung und Verzögerung der Kabinen. Entlang der Strecke erfolgen außerdem konstruktive Maßnahmen, die Wartungs- und Instandhaltungsmaßnahmen reduzieren und erleichtern werden.“

Unabhängig geprüfte Nachhaltigkeit

Der alpine Raum und die dort eingesetzte Infrastruktur unterliegen besonderen Herausforderungen. Um den sicheren Betrieb zu gewährleisten, ist zielgerichtetes Know-how notwendig, wie Dipl.-Ing. Peter Hofer, Head of Real Estate & Infrastructure TÜV SÜD Österreich, erklärt: „Seilbahnen unterliegen strengen regulatorischen Prüfungs- und Wartungspflichten. Das ist wichtig und sinnvoll, um Schaden an Personen und Material zu vermeiden. In den letzten Jahren wurden diese Gesetze oft novelliert und verschärft, beispielsweise das Seilbahngesetz 2018 durch die Seilbahnverordnung der EU oder die sich in Erarbeitung befindende Generalrevisions-Verordnung. Um höchste Sicherheit und Zuverlässigkeit zu gewährleisten, bieten wir unseren Kund:innen unser umfassendes Know-how bei Kontrollen und Prüfungen nach Normen wie der EN 1709:2019. Gleichzeitig setzen wir darauf, unser Wissen und unsere Erfahrung an das Personal vor Ort weiterzugeben. Auch dadurch können Schäden vermieden werden. Beispielsweise durch die Sensibilisierung der Mitarbeiter:innen auf besondere betriebliche und materielle Vorkommnisse. Daher bieten wir ein umfassendes Angebot an spezialisierten Seilbahnschulungen zu Themen wie Betriebsführung, Wartung, Brandschutz sowie Arbeitnehmer:innenschutz.“

Über TÜV SÜD Österreich

TÜV SÜD Österreich ist der Spezialist für Industrie, Mobilität und Zertifizierung. Das Unternehmen ist verantwortungsbewusster Prozesspartner in den Kernkompetenzen Prüfung, Tests, Gutachten, Zertifizierung sowie Ausbildung und begleitet Kunden in der gesamten Wertschöpfungskette. Über 200 hochqualifizierte Mitarbeiter:innen an Standorten in Wien, Oberösterreich, Salzburg, der Steiermark, Tirol und Vorarlberg ermöglichen Kund:innen nachhaltigen wirtschaftlichen Erfolg und leisten einen wesentlichen Beitrag zu Sicherheit und Zuverlässigkeit technischer Innovationen. TÜV SÜD Österreich ist eine Tochtergesellschaft von TÜV SÜD und Teil des weltweiten Kompetenznetzwerks mit über 26.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an über 1.000 Standorten in mehr als 50 Ländern.

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