Eine Seilbahn von AGUDIO, dem Spezialisten für Materialtransport des Unternehmens LEITNER, wird das Verarbeitungszentrum des Konsortiums Melinda mit den Lagerräumen verbinden.

Predaia im italienischen Nonstal in der Provinz Trient ist vor allem aufgrund des Konsortiums Melinda bekannt, welches jährlich 400.000 Tonnen Äpfel erzeugt. In Predaia befinden sich das Besucherzentrum MondoMelinda sowie das größte Verarbeitungszentrum „Cocea“. Etwas oberhalb davon, in den Minen des Rio Maggiore, sind durch den Abbau des Dolomitengesteins Hohlräume entstanden. In diesen unterirdischen Kühlstollen hat Melinda eine weltweit einzige Anlage zur Konservierung von Obst realisiert. In diesen 15 Kilometer langen Stollen, die durch das Gestein in 300 Metern Tiefe geschützt sind, werden die Äpfel in einer trockenen und kontrollierten Umgebung aufbewahrt.

Derzeit werden die Äpfel noch mit Lastwagen vom Verarbeitungszentrum Cocea zu den unterirdischen Lagerräumen und dort von Traktoren transportiert. Mit der neuen Seilbahn kann die Beförderung in Zukunft deutlich umweltfreundlicher erfolgen. Eine Einseilumlaufbahn mit kuppelbaren Kabinen wird auf einer Länge von 1,3 Kilometern kontinuierlich knapp eine Tonne Äpfel pro Fahrzeug und somit 40.000 Tonnen Obst im Jahr befördern. Dank dem Einbau von elektrischen Rollläden an den Kabinen, die sich in den Stationen automatisch öffnen und schließen, erfolgt das Be- und Entladen vollautomatisch und bedarf keiner manuellen Unterstützung. Durch den künftigen Einsatz der Seilbahn werden jährlich 6.000 LKW-Fahrten mit insgesamt 12.000 Kilometern eingespart, was eine beträchtliche Reduzierung der CO² Emissionen im Tal bedeutet.

Dazu Sylvain Gobet, Project Manager AGUDIO: „Als ich vor drei Jahren zu Agudio kam, hätte ich nie gedacht, dass ich einmal für die Projektierung einer Kabinenbahn, die Äpfel in einen Stollen transportiert, verantwortlich sein würde. Heute bin ich stolz darauf, das Team zu leiten, das sich mit diesem Projekt befasst. Diese Bahn ist besonders nachhaltig, da der LKW-Transport reduziert wird. Zudem zeigt dieses Projekt, dass Seilbahnen immer mehr in Produktionsprozesse und Transportnetzwerke integriert werden.“

Insgesamt benötigt die Anlage leidglich einen Mitarbeiter, der für die Kontrolle des reibungslosen Betriebes und die Steuerung des Systems zuständig ist. An der Endstation der Seilbahn wird zudem ein 26 Meter hoher Aufzug mit einer Traglast von einer Tonne integriert, der die beiden Ebenen der Speicherräume verbinden und ebenfalls mit einer vollautomatischen Be- und Entladevorrichtung ausgestattet sein wird.

Rund um die Errichtung der neuen Seilbahn sind in den kommenden Jahren noch weitere Investition geplant, die zur nachhaltigen Entwicklung dieses auch touristisch attraktiven Gebiets beitragen sollen. So sollen ein Ausstellungszentrum samt Bistro, Museumsbereich und Shop sowie Führungen neue Gäste ansprechen.

Die Seilbahn soll im August 2024 in Betrieb gehen.